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Auf der Farm werden wir von neugierigen Blicken begrüsst.
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An Bambus fehlt es hier nicht. Riesige 10 Meter lange und 12 cm dicke Exemplare wachsen hier überall, genau das Richtige für uns.
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Der Bauer ist entsprechend ausgerüstet. Mit Gummistiefel und Machete klettert er in die Bambusstaude und macht sich 4 Meter über dem Boden an die Arbeit.
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Michi hat uns inzwischen auch gefunden, nach dem üblichen Katz- und Maus-Spiel (das trotz Natel und SMS die Lieblingsbeschäftigung ist).
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Nach wenigen gezielten Hieben mit der Machete fällt der Halm und gemeinsam ziehen wir ihn hinaus aufs Feld.
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Der Bambus wird entastet und in 4m lange Stücke geschnitten.
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Während die einheimischen Männer alle geschickt mit Machete und Säge hantieren, halten wir uns da mangels Übung etwas raus und beobachten das Ganze aus sicherer Distanz.
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Raul hat sich soeben einen Trinkbecher gefertigt, sogar doppelseitig nutzbar (nur nicht gleichzeitig).
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Schöne Käfer machen sich gerade über das Frühstück im Gemüsegarten her.
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Der Bus ist voll, für weitere 350 Pesos (9.20 SFr) haben wir nun auch das Material für das zweite Floss. Ab gehts zur Brücke über den Bago River ( 10°29 34.11 N 122°56 49.31 E).
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Der Fluss sieht vielversprechend aus. Genau so hatte ich es mir vorgestellt.
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Sind die Leute hier so klein oder die Kieselsteine so gross?
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Zu meiner Überraschung steht schon ein Floss bereit. Wenn wir das gewusst hätten, wäre das ganze viel einfacher gewesen . . . und ausserdem wächst links und rechts am Ufer nichts anderes als Bambus!
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Wir tragen und werfen unsere Bambusrohre zum Fluss hinunter und überlegen nun, wie diese zusammen zu fügen seien.
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Jetzt gehts ans schnüren. Die beiden Fahrer, Edwin und Hildo, packen kräftig zu und ein Rohr nach dem andern findet seinen Platz.
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Auch Raul ist fleissig am schnüren, noch nicht ganz sicher, ob das Ding auch dann wirklich schwimmen wird.
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Die Jungs aus der Nachbarschaft versammeln sich auf den Steinen und beobachten genaustens unser Treiben. Leider verstehe ich die Zwischenbemerkungen nicht.
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Die letzten Rohre sind festgezurrt, Zeit für die Mittagspause und etwas Energie tanken vor der grossen Fahrt.
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Jetzt sind alle gestärkt und der entscheidende Moment kommt: Wird es schwimmen oder nicht. Das frische Floss ist schon deutlich schwerer als das getrocknete.
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Tatsächlich, es schwimmt! Wir hatten es extra breit gemacht, damit es nicht kippen kann. Da die Strömung beim Einstiegsplatz etwa Schrittempo beträgt, könnte das ziemlich optimal sein, um locker den Fluss hinunter zu treiben.
13.40h es kann los gehen!
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Beim zweiten, trockenen Floss haben wir (fast) keine Bedenken mehr . . . hoffentlich hat es nicht zu viel Spalten, wo das Wasser in die Rohre eindringen könnte.
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Keine Zeit zum lange überlegen, alle Sachen packen und schon verschwindet Maya mit Arnold hinter dem Brückenpfeiler. Noch etwas unsicher balanciert Maya auf dem Gefährt. Das Floss ist sehr sensibel auf Lastwechsel, bewegt man sich etwas zu schnell so versinkt es rasch unter die Wasseroberfläche. Das ist überaus gewöhnungsbedürftig.
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Na, jetzt gehts schon viel besser!
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Auf dem grünen Floss sind Maya und Arnold, auf dem trockenen sind Michi, Raul und ich. Nach 50 Minuten der erste Rast. Mit zittrigen Knien schätzen wir den festen Boden unter uns. Michi hat bereits die ersten Schürfungen am Schienbein, da er zwischen den Bambusrohren durchgerutscht ist. Wir hatten die Rohre nur am Querbalken befestigt und nicht gegeneinander verzurrt. Wieder etwas dazu gelernt.
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Zeit, um etwa zu trinken und einen kleinen Snack. Alles ist doppelt in Plastiktüten im Rucksack verpackt, für alle Fälle, denn das Wasser ist immer hautnah dabei.
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Ganz so rasch geht es doch nicht mit der Strömung, denn der Fluss hat sehr wenig Wasser und in den tiefen Becken zwischen den Stromschnellen nützen auch die Bambusstangen nichts, also schwimmen ist angesagt. Das ist gar nicht so unangenehm, denn die Mittagssonne brennt erbarmungslos auf uns nieder.
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Bei den Stromschnellen wirds spannend. Geschickt muss man sich zwischen den Steinen hindurchmanövrieren.
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. . . und dann schön synchron weiter! Nach 1.5h Fahrt ist man mit dem Element etwas vertrauter geworden.
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Die Einheimischen zeigen uns, dass sie einen gewissen Erfahrungsvorsprung haben. Locker paddelt die Frau, in Hockestellung auf ihrem langen und schmalen Floss uns davon. Nächstes Mal also Paddel statt Stange und lieber schmal und lang, statt breit!
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Um 16.50h spüren wir wie die Sonne immer tiefer fällt (genau 18.00h ist hier der Sonnenuntergang), unsere Motivation und Kräfte lassen nach. Der Weg zum Meer sind noch rund 8 Kilometer und das Wasser wird immer langsamer. Ende Abenteuer . . . aber gar nicht so einfach, denn der Akku des Handys gibt nach dem ersten Klingelton seinen Geist auf, niemand weiss wo wir sind!
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Kurze Beratung zur Lage der Nation. Sonnenverbrannt und müde klettern wir wie echte Schiffsbrüchige mit letzter Kraft das Ufer hoch auf der Suche nach einem Landweg nach Bago (dort wartet - vermutlich - der Jeepney auf uns).
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Ein letzter Blick zurück auf unsere Flosse. Wir überlassen sie grosszügig den Anwohnern . . . falls der Wasserbüffel mal auf die andere Seite des Flusses fahren möchte.
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Vor dem Kulisse des Mt. Canlaon wandern wir durch das Dorf Malingin und dann auf der Hauptstrasse Richtung Bago.
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. . . in rasendem Tempo überholt uns der Wasserbüffel.
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Nach einer halben Stunde Fussmarsch kommt ein Tricycle, welches uns mitnimmt. Unterwegs kommen noch weitere Passagiere dazu . . . bis 10 Personen sind kein Problem.
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Tatsächlich, an der Hauptstrasse in Bago erwartet uns bereits der Jeepney.
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Von der Brücke bei Bago sehen wir dem Sonnenuntergang zu. Hier wollten wir eigentlich durchfahren. Soweit ist es nun klar, dass Floss muss einen besseren Antrieb haben, ausgelegt sein, um schneller als das Wasser zu schwimmen und vorallem müsste man halt gleich früh morgens los, dass man genug Zeit hat. Es sind doch 18km.
Nächstes Mal wird alles besser!
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